Oben auf dem Berg

Zu Beginn bestand der Platz „La Flatière“ aus zwei Almhütten: die eine von 1662, die andere von 1814. Sie dienten Hirten und ihren Herden. Es gab weder Wasser noch Elektrizität, auch keine Heizung oder eine Zugangsstraße, nur einen Gebirgspfad. Es brauchte schon einen entschiedenen Willen, um sich hier niederzulassen.

1935-1955 – Der Werdegang

1935 sucht Isnard Marie-Thérèse, Kinderkrankenschwester in Lyon in der Nähe des Mt. Blanc einen Lagerplatz für Pfadfinder und für Ferienkolonien. Sie hat die beiden alten Chalets von La Flatière im Blick. Ab 1941  gesellt sich Hélène Villers, Sozialarbeiterin dazu. Beide empfangen benachteiligte Kinder aus Lyon und Mädchen des Vereins „Hilfe für Mütter“ für Fortbildungsveranstaltungen. Diese beiden Frauen haben als wirkliche Pionierinnen den Mut, ihren Aktivitäten eine spirituelle Dimension zu geben.

Père Jacques Ravanel (1923 – 2011)

Er stammt aus Chamonix und ist während des Krieges 1939 – 45 als Gebirgsjäger auf dem Col du Midi im Einsatz . Ergriffen von  der Schönheit der mit Schnee bedeckten Berge wächst in ihm der Wunsch an diesem Erlebnis auch andere Menschen teilhaben zu lassen.

1948 zum Priester geweiht, trägt er fortan in sich das Projekt, eine Berghütte zu finden, um dort Exerzitien zu predigen.

1955-1957 – die Anläufe des Foyers

Im Juli 1955 führt die Vorsehung Père Ravanel nach La Flatière , wo er Marie-Thérèse und Hélène begegnet. Auf die Einladung von Marie-Thérèse  begibt sich P. Ravanel im September nach Chateauneuf-de-Galaure, wo Marthe Robin und Père Finet ihn ermutigen ein Foyer  de Charité zu gründen. Im Juli 1957 findet mit Erlaubnis des Bischofs von Annecy der erste Exerzitienkurs in La Flatière statt, an dem 10 Personen teilnehmen.  So wird das Foyer von La Flatière geboren mit 3 Frauen und P. Ravanel.

1960-1999 – Die Arbeiten   –   die Gebäude

Ab 1960 wird zwischen den beiden bestehenden Chalets ein Tunnel geschaffen, es folgen eine Küche, die Heizung und eine Etage mit Zimmern. Bei den folgenden Vergrößerungen und weiteren Konstruktionen liegt es P. Ravanel  stets am Herzen, eine Berghüttenatmosphäre  zu bewahren, wobei er altes Holz- und Natursteine verwendet.

 

Außerdem ist ihm wichtig, dass möglichst viele Fenster auf die Bergkette des Mt. Blanc ausgerichtet sind. In den 70er Jahren wird ein wichtiges Gebäude errichtet, das hauptsächlich aus Zimmern besteht, die durch einen Aufzug zugänglich sind, sodann die große Kapelle. Der Vortragssaal wird vergrößert, ebenso wird die Garage am Eingang zum Empfangschalet. Um all diese Bauten zu ermöglichen, greift P. Ravanel zu seinem Pilgerstab um seine Bekannten und Freunde zu besuchen und von ihnen eine großherzige Unterstützung  seines Werkes zu erreichen. 1989 werden 20 alten Hütten (mazots) durch neue ersetzt, um den Gästen einen weniger „rustikalen“ Komfort zu bieten.

1999-2000 – Ankunft von Père Jean-Francois

Père Jean-Francois Hüe ist 1948 in der Bretagne geboren und wird 1976 zum Priester geweiht. Professor am Priesterseminar in Rennes und Pfadfinderseelsorger nimmt er 1994 an Exerzitien in Chateauneuf-de-Galaure teil. Dort trifft er P. Ravanel, der ihn einlädt einen ersten Exerzitienkurs in La Flatière zu geben . . . Er antwortet auf einen Anruf Gottes und tritt im Dezember 1999 in die Gemeinschaft des Foyers ein, um ab dem 8. Dezember 2000 die Nachfolge von P. Ravanel anzutreten.

2000-2018 – Die Mission geht weiter

La Flatière wird baulich neueren Normen angeglichen. Zimmer für Behinderte werden entsprechend umgebaut, ein weiterer Aufzug installiert, 2018 der Speisesaal deutlich erweitert.

Auf Initiative P. Jean-Francois gibt es 2001 ein erstes Zeltlager – mit Exerzitien für Jugendliche, das Chalet LE ROCHER beherbergt Kinder von Exerzitienteilnehmern im Sommer 2019 einen ersten Kurs für Familien. Dies Mission geht weiter!